Wenn ich etwas zu sagen hätte,
würde ich jedem Labor an einer bayerischen Fachhochschule einen Laboringenieur finanzieren.
In verschiedenen Bundesländern wird die Notwendigkeit der Einstellung von Laboringenieuren unterschiedlich beurteilt. Da der Wissenschaftsminister von Baden Württemberg erkannt hat, wie notwendig Kontakte zwischen Fachhochschulen und Industrie sind, damit die Qualität der Ausbildung zunimmt und laufend aktualisiert wird, gibt es an den Fachhochschulen von Baden Württemberg Forschungsinstitute und bedeutend mehr Laboringenieure als in Bayern.
Beispielhaft kann folgendes angegeben werden:
Land, FH |
Laboringenieur pro Professor |
Niedersachsen |
Ein Professor, ein Laboringenieur |
Baden Württemberg |
Zwei Professoren, ein Laboringenieur |
Bayern |
Fünf Professoren, ein Laboringenieur |
Es gibt Fachbereiche, da werden für Laboringenieure nur Zeitverträge für drei Jahre abgeschlossen, danach muss ein neuer Laboringenieur eingestellt werden.
Begründung:
Es
genügt, wenn der Professor alt wird.
Die Qualität
der Ausbildung steigt, wenn ein junger dynamischer Laboringenieur den Professor
unterstützt.
Hier werden Vorschläge von bayerischen Fachhochschulprofessoren veröffentlicht, um Mitarbeiter im Labor zu bekommen, auch wenn der Finanzminister nicht bereit ist, eine Stelle zu finanzieren:
Vorschlag A
Bewerben Sie sich beim BMBF Programm “Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung an Fachhochschulen.“
Wird der Antrag genehmigt, arbeitet ein Diplomingenieur von einer FH oder von einer Universität ein Jahr in ihrem Labor.
Vorschlag B:
DAAD Stipendium
Diese Mitarbeiter promovieren in ihrem Heimatland und werden vom DAAD bezahlt. Zur Doktorfeier dürfen Sie in das Heimatland fahren und der Prüfung beiwohnen. (Sandwich Promotionsverfahren)
Vorschlag C
Förderprogramm
vom Bayerischen Wissenschaftsministerium.
“Stipendienprogramm für Hochschulabsolventen aus osteuropäischen Staaten“.
Diplomingenieure aus Polen, Tschechien, Slowenien oder Ungarn arbeiten nach der
Genehmigung ein Jahr in ihrem Labor.
Vorschlag D
ALEXANDER von HUMBOLDT STIPENDIATEN
Diese Stipendiaten haben bereits in ihrem Heimatland promoviert und schreiben normalerweise ihre Habilitation. Sie benötigen einen Arbeitsplatz, eine sehr gute Bibliothek und einen Rechner. Diese Stipendiaten bevorzugen Universitäten, doch mit guten Argumenten gelingt es ihnen klar zu machen, was an “Universities of Applied Sciences“ geleistet wird. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang eine enge Zusammenarbeit mit einem Universitätsinstitut.
Vorschlag E:
Einigen wenigen sehr aktiven Professoren gelingt es soviel Geld durch Industrieaufträge zu bekommen, dass sie einen eigenen Mitarbeiter finanzieren können.
Bemerkungen von Kollegen, die Laboringenieure haben:
Ziel jedes dynamischen LABOR - Leiters an
einer FH
sollte sein, einen Laboringenieur zu haben.
Vorschläge zur Förderung und
Motivation von Laboringenieuren.
Die Laboringenieure haben oft an der gleichen FH studiert und kaum
Industrie Erfahrung.
Jeder
Laboringenieur sollte in den Semesterferien im Frühjahr und im Sommer in der
Industrie eine Art Industrie-Semester durchführen können.
Jeder Laboringenieur an einer
Fachhochschule möchte gerne Fachlehrer (FL) oder Rechenzentrums-Leiter (RZL) an
der FH werden. Die Stellen für FL und RZL sind beschränkt, obwohl man
sich überlegen könnte, ab 50 Jahre wird jeder Laboringenieur in Abhängigkeit von seiner
Leistung zum FL befördert.
Betreut ein Laboringenieur selbständig
Übungen, ohne dass ein Professor anwesend ist, geben manche Fachhochschulen
an den betreffenden Laboringenieur einen Lehrauftrag.
In den Semester Ferien können Industrie
Aufträge angenommen werden, bei vernünftiger Auftragsabwicklung sollte es
möglich sein, dem Laboringenieur Nebentätigkeitseinnahmen zu vermitteln.
Weiter Vorschläge sind willkommen und werden hier notiert.